Philippe Gautheron

Sein Name wäre sicherlich längst vergessen. 
Viele, möglicherweise alle, die ihn kannten leben nicht mehr. 
Sie können seinen Namen nicht mehr rufen.

Ein Denkmal in einem kleinen französischen Dorf erinnert an ihn. 
Am 28. August 1944 wurde er mit gerade mal 22 Jahren in diesem kleinen Ort St. Jean de Vaux durch die deutsche Gestapo ermordet. 

Mich beschlich ein trauriges Gefühl und gleichzeitig war ich dankbar über dieses Erinnerungsdenkmal. Sein Name ist sichtbar. 
Er steht fest geschrieben in Stein. 
Auch die verbrecherische Tat ist festgehalten. 

Wir brauchen solche Mahn- und Denkmale auch in Deutschland - gerade auch in diesen Zeiten, wo sich rechtspopulistisches und faschistisches Gedankengut (wobei ich mich frage, was darin ‚gut‘ ist) etabliert und wieder zur Schau gestellt wird.

So bin ich dankbar, dass wir auf unserer Insel den 25.April zum Gedenken an die vielen Bomben-Toten des Tages 1945 in Erinnerung rufen.
Die Namen sind in Stein eingemeißelt. 

Wir erinnern und Gott erinnert sich liebevoll: jeden und jede Tote hat er mit Namen in seine Hand geschrieben. Er ist ein Gott der Lebenden für alle Menschen. 

Ihnen eine gesegnete Woche

Ihr

Egbert Schlotmann, 
Pfarrer in St. Willehad